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DLRG und THW bei der FRB Übung am Bodensee

Vergangene Woche trainierte eine Einsatzkraft aus Neuss bei der gemeinsamen Übung von DLRG und Technisches Hilfswerk (THW) die Rettung von Verunglückten auf dem Bodensee. Dabei handelt es sich um das „Flood Rescue using Boats“ (FRB) EU Modul.
Quelle: DLRG

Quelle: DLRG

Großflächige Überschwemmungen in der Schweiz bilden das Szenario für etwa 150 Einsatzkräfte inklusive Unterstützungspersonal, die vom 27. bis 30. April 2022 rund um Konstanz gemeinsam trainierten. Das THW konzentriert sich dabei beispielsweise auf den Transport von Sachgütern mit schweren Booten oder auf die Bergung von havarierten Schiffen mittels Kran. Die Übungsschwerpunkte der DLRG liegen auf der Wasserrettung von Personen mit leichten Booten und der notfallmedizinischen Versorgung von Unfallopfern.

Die Übung begann für die Experten der DLRG und des THWs am 27.4. mit der Anfahrt und des Einsatzbriefing im Bereitstellungsraum in Villingen-Schwenningen. Hier wurde noch zusätzliches Material übernommen und die Abmarschbereitschaft hergestellt.

Am 28. April ging es dann in aller Frühe los zum Sammelpunkt um dort von einer Schweizer Eskorte (Übungsszenario, in Realität deutsche Polizei) abgeholt zu werden. Geschlossen ging es mit Polizeieskorte durch Konstanz zur Base of Operation (BoO) in Klein Venedig. Team Bravo begann mit dem Aufbau der BoO, während Team Alpha die Boote für mögliche Einsätze zu Wasser lies und mögliche Kranstellen erkundete. Die Einsatzaufträge ließen nicht lange auf sich warten. Noch während des Trailern der Boote wurde das FRB durch das Koordinierende EUCPT (European Union Civil Protection Team) geben den ersten Einsatz zu übernehmen. Am Ende des Tages hatte es Team Bravo geschafft das komplette Camp aufzubauen. (Camp besteht auf 2x Camp 25, einem Standardsystem innerhalb des THWs) 

Wie üblich bei solchen Einsätzen sind die Nächte sehr kurz. Am Morgen des 29. April hieß es für alle Einsatzkräfte Covid PCR Tests durchzuführen. Hierzu führt das FRB 3 mobile PCR Testgeräte mit. Diese sowie die medizinische Versorgung wird Modul intern durch medizinisches Personal sichergestellt. In diesem Einsatz (Übung) durch einen Notfallsanitäter und einer Ärztin der DLRG. Ein sehr kleiner Teil des Teams hat sich um den letzten feinschliff im Camp gekümmert, z.B. die zweite Dusche in Betrieb zu nehmen und die Logistische Versorgung zu etablieren. Boote benötigen Kraftstoff und alle Einsatzkräfte freuen sich auf ein frisch gekochtes Essen. Travellunch bzw. MREs (Meal ready to eat) werden zwar für die ersten 96 Stunden mitgeführt, können aber trotz sehr guter Qualität nicht mit einem frisch zubereiteten Essen mithalten. 

Team Alpha und Bravo wurden durch das EUCPT stehts mit verschieden Aufgaben auf dem Bodensee „versorgt“. Die MzABs (Mehrzweck Arbeitsboote) und Pontons wurden z.B. ein Einsatz zum Transport von Sandsäcken auf dem Wasserweg zugeteilt. Die RIBs (Rigid Inflatable Boat) und HwBs (Hochwasser Boot) wurden zur Evakuierung von Wassernahen Häusern eingeteilt. Aufgrund des sehr niedrigen Tiefgangs eignen sich diese Bootstypen perfekt für diesen Einsatz. Die größte Aufgabe bekam das FRB am Abend. Das örtliche direkt am Bodensee liegende Altenheim musste wasserseitig evakuiert werden. Hier hieß es nochmal „all Hands on Deck“. Im Camp verbliebt nur noch 1 Kamerad, der sich um das Abendessen kümmerte. Alle anderen 38 Einsatzkräfte waren mit der Evakuierung des Altenheims beschäftigt. Mit 8 Booten wurde ein Shuttle zwischen dem Altenheim und der Ausstiegstelle eingerichtet. Hier mussten alle Einsatzkräfte ihre jahrelangen erlernten Fähigkeiten anwenden. Es wurden Personen mit Rollatoren, Rollstühlen, mit Krücken, auf Tragen mit den Booten transportiert. Hinzu kamen Personen mit Bein und Arm Verletzungen. Auch blinde und taube Bewohner unter den zu evakuierenden Personen. Einige Personen sind während des Transports über Board gesprungen und mussten aus dem Wasser gerettet werden. (Vielen Dank an alle Bewohner des Altenheims und die Mimen die Ihre Rollen so realitätsnah gespielt haben)

Der 30. April war der letzte Übungstag. Am Vormittag wurden noch einige Rettungsübungen auf dem Wasser durchgeführt. Das Highlight an dem Tag war eine Übung für die SR-3 (Strömungsretter Level 3). Diese mussten Personen von einer Brücke abseilen und sicher an Board der MzABs und HwBs bringen. Nach einem schnellen Mittagessen machten sich alle Einsatzkräfte an den Camp Abbau und daran die Boote aus dem Wasser zu holen. Am späten Abend wurde die Übung mit einem großen Grillfest bei der DLRG Ortsgruppe Konstanz beendet.

Am 1. Mai ging es nach einem gemeinsamen Frühstück für alle Einsatzkräfte zurück nach Hause in Ihre Ortsgruppen und Ortsverbände.

Im Ortsverband Neuss sind einige Einsatzkräfte nicht nur im Ortsverband tätig, sondern auch im Ausland. Aktuell ist eine Einsatzkraft des Ortsverbandes Neuss Mitglied des FRB Moduls. Unsere Einsatzkraft war Teil des FRB Teams bei dieser hervorragenden Übung am Bodensee. Die Übung war bereits für 2020 geplant musste aber wegen der Pandemie verschoben werden.


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