Der Ortsverband Neuss wurde von Anfang an bereits zahlreich angefordert. So waren wir am Tag und in der Nacht des starken Dauerregens vermehrt mit Fachberatung bei der Feuerwehr Neuss, aber auch im Rahmen von Beratungen über das Thema Deichbau zum Schutz Kritischer Infrastruktur in Mönchengladbach tätig.
Darauffolgend wurde am Abend eine Einsatzgruppe von sieben Einsatzkräften zusammengestellt, die in der Lage war, zügig Pumpmaßnahmen in Hückelhoven vorzunehmen. Dieselbe Gruppe kümmerte sich zuvor noch, Sandsäcke in den Ortsverband Grevenbroich zu bringen.
In Hückelhoven angekommen, kümmerten Sie sich um den Aufbau und Betrieb einer sogenannten „Hannibal“ Pumpe, die nach seinem Hersteller benannt ist. Sie ist in der Lage, 5.000 l/min zu fördern. In Hückelhoven ging es aber auch darum, die Massen an Wasser über eine 700m lange Strecke in eine geeignete Abflussmöglichkeit zu transportieren.
Gleichzeitig machte sich ein Zugtrupp aus zwei Einsatzkräften auf zu Erkundungsfahrten in Neuss an der Erft. Diese waren dann um 2 Uhr allerdings wieder in der Unterkunft eingekehrt.
Nachdem die Pumparbeiten am 15. Juli in Hückelhoven abgeschlossen werden konnten, holten zwei Einsatzkräfte die abgebaute Pumpe ab und führten weitere Wartungsarbeiten durch. Hierbei wurden Schläuche ersetzt und ein Ölwechsel durchgeführt.
Aufgrund eines befürchteten Pegelanstiegs an der Erft, bereitete die Fachgruppe Wassergefahren ein Ponton vor, welches zur Bereitschaft auf die Feuerwache am Hammfeld verlegt wurde. Die Einsatzkräfte rüsteten das Boot entsprechend auf und verbrachten die Nacht dort. Ohne weitere Vorkommnisse, rückten die Kräfte dann aber im Laufe des frühen Morgens wieder in die Unterkunft ein.
Seit dem Nachmittag am 16.07 befinden wir uns nun in Übach-Palenberg und unterstützen die Einsatzkräfte aus unserem Regionalstellenbereich mit Pumpkapazitäten im Schichtbetrieb. Neben der zuvor erwähnten Hannibal Pumpe kommen auch weitere Schmutzwasser- und Tauchpumpen zum Einsatz, über die unser Ortsverband aufgrund der guten Ausstattung im THW verfügt. Insgesamt konnten so in der Spitze bis zu 6.500l/min befördert werden.
Wir gehen davon aus, dass uns die Lage auch weiterhin sehr fordern wird und schauen gespannt auf die folgenden Tage und Wochen. Bisher sind wir eher im Bereich der Regionalstelle Mönchengladbach tätig, aber jederzeit bereit auch in weitere betroffene Gebiete verlegt zu werden. Aufgrund der stetigen Investitionen in moderne Ausstattung sehen wir uns gut gerüstet. Nicht nur in Neuss, sondern bundesweit.
Investitionen allein nützen allerdings nichts, ohne eine gut vorbereitete und fachliche Ausbildung sowie unserem bundesweit gleichen Aufbau. So können wir problemlos überregional zusammenarbeiten, welches uns besonders in solchen Großschadenslagen enorm hilft.
Wir trauern um die im Einsatz verstorbenen Einsatzkräfte und Menschen und sprechen unser tiefes Mitgefühl aus. Diese tragischen Stunden, Tage und Wochen lassen unsere gesamte Gemeinschaft immer weiter zusammenrücken.
Gemeinsam sind wir füreinander da und nur gemeinsam sind wir stark!